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Es war einmal.......

auf diesem Hof wurden damals viele, viele Jahre "Enten" gezüchtet. Selbst als die ersten Pferde und Hühner einzogen, gab es dort immer Enten.

Daher war und ist es auch heute noch, der Hof im ganzen Umkreis bekannt, als die

"Entenranch"

.....auch wenn jetzt keine Enten mehr da wohnen !     





Diese Geschichten wurden alles selbst geschrieben und unterliegen daher dem Copyright!!!



Auf Wunsch mehrerer Personen möchte ich hier ein paar kleine Geschichten und Anekdoten erzählen.

Fangen wir doch gleich mit etwas sehr amüsantem an.

Unser Cygol

Er war einst, wie ja auch schon erwähnt, ein sehr gutes Fahrpferd bis hin zur „Königsklasse“ S. Er war immer, und ist es auch heute noch, ein sehr zuverlässiges Pferd. Aber es gab da etwas, was unseren Dicken doch aus der Fassung bringen konnte.

Ich fange mal von vorne an:

Eines schönen Wochenendes, wieder ein Turnierwochenende, startete Dieses auf einem Bauernhof. Die Geländestrecke, die man zum Glück vorher testen konnte, ging also an den Weiden des Hofes vorbei. Aber: Oh Schreck! Da standen auf diesen Weiden ziemlich gefährliche Tiere, an denen man auf gar keinen Fall vorbei gehen konnte. Cygol standen die Nackenhaare zu Berge und die Panik schürte seinen Blick und er ging keinen Meter mehr vorwärts, ehr im Gegenteil.

Nun fragt ihr euch sicher: welche Tiere konnten diesen alten, so zuverlässigen Hasen vollkommen aus dem Konzept bringen?

Sie sind rosa, oft dreckig, grunzen (sehr gefährlich) und wiegen ca. 360 Pfund! Na?

Richtig, SCHWEINE!

Unser Cygol hatte tatsächlich Angst vor diesen ach so gefährlichen Schweinen.

Nun musste man sich etwas überlegen. Sollte dieses Turnier nur wegen dieser „Schweinerei“ buchstäblich ins Wasser fallen? Nein! Man entschloss sich zu einer raffinierten Lösung. Bevor die eigentliche Prüfung beginnen sollte, ging man zu dem Bauern, dem die Schweine gehörten, drückte ihm etwas in die Hand, mit der Bitte, während der Prüfung die Schweine im Stall zu lassen. Und so geschah es auch. Das Turnier nahm seinen normalen Verlauf. Ohne Zwischenfälle. Einer Platzierung stand nun nichts mehr im Wege.

Jetzt fragt ihr euch sicher: Was hat der Bauer bekommen?

Nun, für 50 DM kann man doch eine Menge Schweinefutter kaufen, gell?!

Gut, dass dieses keiner der anderen Teilnehmer erfahren hat, denn die hätten dann vielleicht 100 DM gegeben, dass der Bauer die Schweine doch raus lässt.

Schwein gehabt!!!


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Der Feuerball                                                          neu: 26.05.2005


Wie ja schon mehrfach erwähnt, war mein Schimmel Dominik ein absolutes Verlasspferd.

Sollte es sich diesmal anders herausstellen?!

Aber fange ich doch mal von vorne an.

Es war ein lauer Frühlingsabend und ich sattelte mir mein Pferd. Wir ritten durch Wälder und Wiesen. Zwischendurch mussten wir über eine Autobahnbrücke, die mir immer sehr suspekt war. Aber Dominik ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Selbst als ein Coca Cola LKW unter uns durch rauschte und meinte einmal tüchtig auf die Hupe zu drücken, durchfuhr nur ein leichtes Zucken durch den weißen Pferdekörper. Mein Pferd war einfach Gold wert!

Wir traten langsam den Heimweg an und ich ließ meinem Pferd die Zügel. Als wir aus dem Wald kamen und in die Ortschaft ritten, wurde Dominik sehr aufmerksam. Aber ich konnte nichts feststellen. Trotz alledem nahm ich meine Zügel wieder auf . Plötzlich hörte ich ein heftiges Rauschen. Ich blieb stehen und horchte, das Rauschen war wieder weg. Wir gingen weiter.

Plötzlich, mir wurde heiß und kalt zusammen, kam hinter einem Haus ein riesengroßer, bunter Ballon zum Vorschein. Er war zum Greifen nah. Mir rutsche sämtliches, was ich hatte in die Hose und ich hatte Angst. Nein, Angst war es nicht, es war Panik. Mir schossen etliche Dinge auf Mal durch den Kopf: wenn der jetzt zündet, oh Gott hier stehen Autos, er wird bestimmt gleich in Panik ausbrechen, was soll ich nur tun?

Ich merkte wie meine Hände feucht wurden und dann geschah das, was ich befürchtete. Da der Heißluftballon so weit runter gekommen war, musste er natürlich wieder höher kommen und fing an zu zünden. Ich schloss die Augen, klammerte mich an mein Pferd und betete zu Gott. Aber irgendwie passierte nichts, kein Zucken, kein Seitwärtssatz, kein Davon stürmen. Nur ein am Boden festgewurzeltes Pferd, was in die Luft schaute. Ich öffnete langsam meine Augen, um zu sehen, ob wir noch auf dem Boden der Tatsachen standen, oder ob wir schon in einer anderen Welt waren. Ich glaubte nicht so ganz was ich da sah. Mein Pferd stand da und schaute sich das Schauspiel in Ruhe an. Als sich der „Feuerball“ langsam entferne, setzte sich mein Pferd wieder in Bewegung, schnaufte und hätte, glaube ich, wenn es gekonnt hätte, gesagt: Hey, ganz cool, Du musst keine Angst haben, das war doch nur ein Heißluftballon. Ich bin doch bei Dir!

Dominik ging im gemütlichen Tempo weiter Richtung Heimat und ich konnte immer noch nicht glauben, was da gerade vor meinen Augen abgegangen war.

Ich war so stolz auf mein Pferd. 

Was mich betraf? Ja, ich habe nur wieder gemerkt, dass auch die brennzlichste Situation, im wahrsten Sinne des Wortes, mein Pferd nicht aus der Ruhe bringen konnte und schämte mich ein wenig, dass ich von Dominik etwas anderes erwartet hatte.

Er hätte mich niemals in Gefahr gebracht, das weiß ich jetzt!!! Ich habe ihm sehr viel zu verdanken!

Manchmal wünschte ich, er hätte von seiner Gelassenheit etwas zurückgelassen für diverse andere Pferde.

Er war einfach einmalig!
 


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Wenn Pferde einen Mittelfinger hätten...                      Neu: 16.01.05


...dann hätte ich ihn eines Abends gleich sieben Mal gesehen.

Bei uns hatte es am Nachmittag angefangen zu stürmen, zwischendurch mal genieselt und ich persönlich fand dieses Wetter einfach nur ungemüdlich.
Ich hatte mir überlegt, meine Pferde diese Nacht in den Stall zu holen.
Ich rief eine Freundin an und bat sie, mir doch dabei zu helfen, weil es zu zweit doch wesentlich einfacher ist, zumal sie im Moment nicht am Haus stehen.
Wir verabredeten uns für halb 20 Uhr.
Geschultert mit dieversen Halftern und Stricken zogen wir los Richtung Weiden.
Dort angekommen, wurden wir von fünfen auch empfangen. Sie wissen, wenn ich abends noch mal komme, gibt es Mineralfutter und ein paar Leckerlies.
Wir fingen an, Halfter drauf zu machen und sahen schon ein paar verwunderte Gesichter. Ganze 3 Halfter bekamen wir drauf, die andern 2 trollten sich schon und die letzten beiden kamen gar nicht erst, als sie sahen, was wir vor hatten.
Nun stand nur noch Elli und Sati bei uns, Windwurf trollte sich auch gemächlich.
Dann kam es, die beiden guckten sich an, als ob sie sich etwas zu geflüstert hätten, drehten sich um und galoppierten zu den anderen, worauf sich die ganze Herde in einem Affentempo bis ans andere Ende der Weide begab.
Da standen wir mit unserem Talent, ein paar Halfter und Stricke in der Hand und mit einem noch dümmeren Gesicht.
Wir dachten uns, ok, dann nicht.
Ich kenne meine Pferde genau, das war ein deutliches Zeichen. Sonst, wenn sie rein wollen, kann es nicht schnell genug gehen.
Jetzt hieß es, bis ans andere Ende der Weide laufen und die Halfter, drei an der Zahl, wieder ab zu machen, was dann auch problemlos klappte.
Am Stall wieder angekommen, schnappte ich mir mein Mineralfutter und fuhr noch mal zur Wiese. Sie holten sich alle ihre Portion ab und wünschten mir eine schöne Nacht.

Ich stelle immer wieder fest: sie lieben ihre Freiheit! Ich glaube aber, dass sie im Winter ihren Stall doch schätzen, zumindest Nachts.


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Nun etwas zum Nachdenken!

Mein Dominik

Er war immer schon ein sehr zuverlässiges Pferd gewesen, vor allem was den Straßenverkehr anging. Dominik konnte aber auch sein Temperament zeigen. Wenn ich ihn ließ, donnerte er den Boden unter sich weg, dass man eine Gänsehaut bekam.

Es war ein stürmischer Herbsttag und ich ritt mit ihm, heute sage ich leichtsinniger Weise, in den Wald. In Diesem gab es ein paar schöne Galoppstrecken, die wir natürlich nutzten. Doch plötzlich wurde mein „Rennpferd“ langsamer (er kam sonst nie auf die Idee von sich aus langsamer zu werden), verfiel in den Trab und kurz darauf in den Stand. Wie angewurzelt stand er da. Sein Atem war heftig, seine Muskeln angespannt und ich verspürte unter mir seinen Herzschlag. Ich war sehr verunsichert und aus meiner Beklemmung wurde Angst. Immer noch stand Dominik wie versteinert und war nicht zu überreden weiter zu gehen.

Ich drückte meine Schenkel fester an den Pferdebauch, doch er bewegte sich nicht. Ein Schnaufen! Den Blick geradeaus gerichtet.

Plötzlich gab es ein lautes, ohrenbetäubendes Krachen und ca. 20 Meter vor uns kippte ein dicker Baum über den Weg.

Hatte mein alter Schimmel das wohl schon im Gespür gehabt? Wer weiß was passiert wäre, wenn er nicht reagiert hätte.

Dieses Pferd schaffte es immer wieder mir eine Gänsehaut zu verpassen.




Ich danke ihm.



Der gefährliche Wurm mit Laterne                          

 

Es war wieder mal ein sehr heißer Sommer und es war unzumutbar, die Pferde tagsüber zu reiten. Also sattelte ich meinen Schimmel entweder in den frühen Morgenstunden oder schon fast zu nachtschlafenden Zeit. Jeder der schon mal in den Genuss gekommen ist im Morgentau  zu reiten , der weiß wie schön es ist. Man kann die Seele baumeln lassen und die Stille genießen, Rehe, Hasen und diverse andere Tiere sehen. Mit einem Wort: fantastisch!

Ich glaube Dominik hat diese Ritte auch immer genossen. Aber wie schon gesagt, kam es auch vor, dass wir spät abends uns noch entschlossen, eine Runde zu drehen. Dominik war ein sehr zuverlässiges Pferd und ich konnte mich eigentlich immer auf ihn verlassen. Egal was da kam. Er verdrehte kaum ein Ohr. Bagger, Busse, Trecker, Mähdrescher, ferngesteuerte Autos, die ihm um die Beine fuhren, scheppernde Bobbycars, schreiende Kinder, nicht einmal grelle Regenschirme, bellende Hund...., ich könnte immer weiter aufzählen. Nichts brachte meinen „Dicken“ aus der Ruhe. Dachte ich jedenfalls!

Doch dann, Ende eines heißen Sommertags, entschloss ich mich, noch  spät einen Ritt zu machen, sattelte mein Pferd und ab durch die „Nacht“. Über Felder über Wiesen, an Straßen vorbei, (natürlich waren wir ausreichend beleuchtet), ein toller Ritt eben.

Doch plötzlich blieb Dominik stehen und schnaufte aufgeregt. Was war das? Ich konnte nichts erkennen, was ihm Angst machen könnte. Mir wurde jetzt selbst ein wenig mulmig, da ja irgendetwas sein musste. Umsonst würde sich mein Pferd ja nicht aufregen. Und da entdeckte ich den Übeltäter! Ich musste mich schwer zusammen reißen, um nicht  laut loszulachen. Da flog doch neben uns im Gebüsch, unverschämter Weise, ein sehr gefährlicher Wurm mit Laterne. Na, was war das bloß? Richtig, ein ganz normales Glühwürmchen. Und es besaß auch noch die Frechheit, näher auf uns los zu fliegen. Das war zuviel. Vor lauter Lachen wäre ich dann beinahe unfreiwillig abgestiegen, als Dominik einen Satz machte. Doch zum Glück ging dem gefährlichen Wurm der Strom aus und erlosch. Glück gehabt! Mein Schimmel beruhigte sich dann schnell wieder und wir konnten gemütlich nach Hause reiten.

Bei unseren weiteren nächtlichen Ausritten trafen wir dann öfter auf diese „Dinger“, aber da sie uns damals nicht gefressen hatten, brauchte man sich auch nicht mehr aufzuregen. Ich habe ihm dann erklärt, dass sie uns nur den Weg leuchten wollen. Ich denke, auch das hat er verstanden. Er war eben ein ausgesprochen kluges Pferd.

 

Ich werde dich nie vergessen!!!


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Ein geruhsamer Nachmittag!?

Eigentlich ging ich an diesem Nachmittag zum Reiten in den Stall. Aber es sollte anders kommen. Es war ein relativ warmer Frühlingstag.

Angekommen, überblickte ich die Weide und sah die Pferde friedlich Grasen. Ich dachte mir, so ein friedliches Bild. Eigentlich schade, dieses jetzt kaputt zu machen. Also beschloss ich mir eine Decke zu nehmen und mich mit auf die Wiese zu setzen und etwas zu lesen. Ich durchsuchte meinen Sattelschrank und fand noch ein altes Comicbuch. Zwar nicht die anspruchvollste Lektüre, aber was soll´s. Geschultert mit Decke und „Phantomias“ ging ich auf die Weide und setzte mich. Aber die Ruhe sollte ein baldiges Ende haben. Mein kleines nichtsnutziges Pony hatte nichts besseres zu tun, als mir auf die Pelle bzw. auf die Decke zu rücken. Immer wieder versuchte ich ihm klar zu machen, dass ich eigentlich meine Ruhe haben wolle und das schließlich meine Decke sei.

Aber nein!

Er schaffte es sogar, wie auch immer, mir einen Schuh zu klauen und trabte damit hocherhobenen Hauptes ein paar Schritte weg. Nun saß ich da: nur noch einen Schuh und das auf einer feuchten Weide. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mit einem Schuh, hüpfender Weise, hinter meinem Pony herzulaufen. Klee sah man die Schadenfreude förmlich an. Nach mehrmaligen Hüpfversuchen hatte ich meinen Schuh endlich wieder (und eine nasse Socke!).

Etwas verärgert, aber auch mit einem Schmunzeln setzte ich mich dann wieder auf die Decke.

Jetzt fing der kleine Zwerg auch noch an, an dem guten alten Comic herumzuknabbern. Da riss mir der Geduldsfaden und ich schmiss ihm beide Schuhe hinterher. Er trollte sich. Leider nur für ca. eine Minute.

Dann kam er wieder, schubste mich und .....

(das ist wirklich keine erfundene Geschichte!)

..... legte sich zu mir auf die Decke.

Jetzt hatte die liebe Seele ruh,

und ich keine Schuh!


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Das 2. Leben der Florade B.

Angefangen hat es wieder mal mit Kirsten.

Sie erzählte mir von einer Schimmelstute (ich wollte nie einen Schimmel, hatte aber bereits schon einen), die zu Abdecker sollte, weil Sie für die Zucht nicht mehr geeignet und schlecht auf den Beinen war.

Ich tat natürlich das, was ich nicht sollte und schaute sie mir an. Ein Fehler – oder?

Da stand sie nun. Schneeweiß, große, dunkle, aufmerksame Augen. Ein Hals wie ein Hengst. Einfach gigantisch. Sie kam sofort ans Gitter und schaute mich mit ihren großen dunklen Augen an.

Da hatte ich mir etwas angetan!

Zwei Tage vor Weihnachten holte ich sie ab. Irgendwie hatte ich es wieder mal geschafft, das Pferd in meine Obhut zu bringen.

Nun begann der Kampf um Leben und Tod!

Aber mein Wille, diese Stute am Leben zu halten, stand unter einem guten Stern.

Mit regelmäßiger Bewegung auf der Weide (ohne Reiter natürlich), am Anfang mit Schmerzmittel und einem guten Beschlag ( an dieser Stelle möchte ich mich noch mal bei meinem Schmied bedanken), kam die Stute zurück ins Leben.

Ihr ging es teilweise so gut, dass sie sogar Abkürzungen über die Zäune nahm.



Vor drei Jahren im Frühjahr ging es Flori wieder sehr schlecht. Ich dachte: Jetzt ist es vorbei. Auch der Tierarzt gab mir keine Hoffnung mehr.





Aber sie schaffte es auch diesmal, „dem Tod von der Schippe zu springen“.

Sie lebte dann noch 3 schöne Jahre, doch dann, am 04.05.04, schafften wir es nicht mehr. Ich mußte mich schweren Herzen von ihr trennen, da ihre Beine nicht mehr mitspielten.

Aber sie lebte immerhin noch fast 8 Jahre länger als der Tierarzt es uns vorhergesagt hat.

Ich danke ihr für diese schöne Zeit.

Flori, wir werden dich nie vergessen!!!



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Padraig (Pädrik ausgesprochen), oder wie man sich (k)ein Pferd anschaffen sollte

Man stelle sich vor:

Eine blutige Reitanfängerin entschließt sich, ein Pferd zu kaufen.

Über eine Privatanzeige kaufte sich meine Freundin Kirsten, einen !5 jährigen!, anfängertauglichen, geländesicheren, braven Tinkerwallach.

Es sollte sich bald anders herausstellen.

Paddy ließ sich nicht anfassen, knirschte mit den Zähnen und legte permanent die Ohren an, wenn man in seine Nähe kam. Das Herunterholen von der Weide war ein Spaß für die Nachbarn. Das Herunterführen zum Reitplatz wäre aus meiner Sicht, mit einem wilden Hengst nicht schlimmer gewesen. Geschweige denn das Reiten, (wenn man dieses überhaupt so nennen kann) auf dem Platz. Egal ob Baumstumpf, auffliegender Vogel, leises Rascheln im Gebüsch, Spaziergänger auf der anderen Seite des Platzes, Paddy scheute vor allem und jedem.

Dann kam der Tag des 1. Ausrittes.

Oh Gott, oh Graus ein Straßenschild! Hilf mir, ein Mülleimer usw. usw.

Doch jetzt zum herausragendem Teil.

KÜHE!!! Ja wohl!

Wusstet ihr schon, dass vor allem schwarz- weiße Kühe Tinkerpferde fressen? Wir nicht, Paddy schon!

Also ging es die Asphaltstraße, nebenan Kühe, im gestreckten Galopp hinauf. Oben angekommen, fragte ich mich: Wem geht es schlechter: Kirsten oder Paddy? Alle regten sich wieder etwas ab. Das Problem an der Sache war nur, dass wir diese Strecke auch wieder zurück mussten. Also diesmal im gestreckten Galopp den Berg wieder runter.

Zum Glück ist in diesem Fall meine Stute Winnica relativ cool geblieben und dachte nur: was für ein „Stinker- Tinker“!

Zum Glück waren sie unten am Berg wieder zum Halten gekommen ohne sich zu verletzen.

Diese Situationen blieben leider nicht die letzten, aber mittlerweile haben sich die Beiden ganz gut aufeinander abgestimmt und die Aussetzer werden erheblich weniger.


Heute lässt sich Paddy ohne Zähneknirschen anfassen, ohne Hetzjagt einfangen (kommt sogar freiwillig), wie ein normales Pferd zum Platz führen und auch Kühe beißen nur noch, sie fressen einen nicht mehr.

Aber: kommt Zeit, kommt Einsicht!

Er ist ja noch jung.

Aber eins frage ich mich ja doch!

Hat er sich schon mal im Spiegel betrachtet?! Besser nicht, wer weiß was dann passiert .....



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„Die mit dem Pferd tanzt“,



woher und von wem ich meinen Spitznamen habe

 

Wie in der vorherigen Geschichte schon geschildert, gab es immer wieder sehr turbulente, spannende und auch nervenaufreibende Ausritte. Vor allem dann, wenn Paddy dabei war. Meine Stute Winnica blieb bei machen Dingen die der „Tinker Stinker“ sich ausdachte relativ relaxet.

Aber es gab da etwas, was die Madame immer mal wieder aus sich herausholte (mittlerweile war ich schon süchtig danach).

Es fing an mit einem „Kragen“ und dann ging es los: Von der Piaffe in die Passage, von der Passage zurück in die Piaffe.

Meine Freundin Kirsten schaute uns immer mit Begeisterung zu, sofern sie zu diesem Zeitpunkt nicht selber alle Hände voll zu tun hatte. Nachdem Winnica diesen „Tanz“ öfter vollbrachte, hatte ich meinen Spitznamen weg.

Heute wenn wir ausreiten, Kirsten hat Paddy mittlerweile ganz gut im Griff, (er sie sowieso)J  und  meine Stute mal wieder einen guten Grund gefunden hat, es zu tun, höre ich immer nur von schräg hinter mir: „ ... und da war es wieder, die mit dem Pferd tanzt!“

Derjenige der vielleicht schon mal in den Genuss gekommen ist, dieses Gefühl zu erleben, wenn ein Pferd „tanzt“, der weiß warum es mich süchtig macht!



Liebst Du den Tanz?

Das Pferd ist Dein Tänzer,

ein Tänzer in die Unendlichkeit!

Aus dem Schwung den Du ihm mitteilst,

erfolgt die Leichtigkeit,

erfolgt das Schweben!

Alle Kraft fühlst Du sich unter Deinem Sattel vereinigen,

Die Welt fließt an Dir vorüber,

Dein Tänzer trägt Dich davon!

 


An dieser Stelle, möchte ich meiner Freundin Monika Danke sagen für eine

weitere nette Geschichte aus lang, vergangenen Tagen. Danke Moni!!!


Es war einmal...

Ein neun-jähriges Mädchen namens Monika und ihre sechs Jahre ältere
Freundin Manuela, die seit dem ersten Tag, an dem die beiden sich
kennen lernten nur ‚Ela‘ genannt wurde.
So kam es, dass Monika ihre Liebe für Pferde entdeckte, nachdem  ihre
Freundin--die damals 'Oran' schon ihr Eigen nennen konnte--sie mit in
den Pferdestall genommen hat. Der Pferdestall war kein anderer als 'Die
Entenranch'.
Damals gehörte 'die Entenranch' einer Famile, die vier eigene Pferde
besaß und Ela hatte ihren Oran dort mit untergebracht. So war es vorher
bestimmt, das für beide der Ursprung ihrer wilden Reiterstories die
Entenranch war.

Monika hatte eine Menge Spaß im Stall mitzuhelfen und durfte auch den
Oran auf dem vorhandenen Reitplatz reiten, was natürlich besonders viel
Spaß machte. Nach einiger Zeit bekam sie ein Pflegepferd, den Windwurf,
der heute noch auf den saftigen Weiden seine Zeit mit
Grasen verbringt.

Die beiden Freundinnen verbrachten ihre Zeit fast ausschließlich mit
den Pferden. Ställe misten, Pferde füttern und natürlich Ausritte mit
den Pferden war ihre Tagesordnung.
Besonders schön waren die Ausritte morgens bei Sonnenaufgang bzw.
abends bei Sonnenuntergang, wenn es im Sommer zu heiss war, tagsüber zu
reiten.

Da beide keine Kinder von Traurigkeit waren, zeichneten sich ihre
Ausritte durch ihre verrückten Späße, oder die verrückten Diskussionen
über Gott und die Welt--wenn man es überhaupt Diskussion nennen
kann--aus, die auf den Pferderücken geführt wurden.

Oft wurde aber einfach nur lauthals gesungen, während die Pferde sich
die Ohren zuhaltend--wenn das möglich gewesen wäre-- gemütlich durch
die kleinen Ortschaften latschten, die rund um die Entenranch liegen.
Besonders beliebt war das Lied "Am Tag als Conny Kramer starb". Aber
Ela wäre nicht Ela, wenn sie nicht zeitweilig die Strophen nach ihrem
Ermessen abgeändert hätte.
So wurde aus der wirklich herzzereissenden Zeile "..und mir bleiben nur
noch die Blumen auf seinem Grab..." die Zeile "..und mir bleiben nur
noch die Socken in seinem Schrank"

Aber die Ausritte wären nur halb so lustig gewesen, wenn Oran nicht ein
völlig durchgeknalltes Pferd gewesen wäre. An dieser Stelle lässt sich
nur sagen: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
So mancher Ausritt--na ja so eigentlich jeder--entpuppte sich zu einer
Überlebensstrategie für Pferd und Reiter, obwohl man hier wohl fairer
Weise für die Reiterin, die Manuela, sagen sollte.

Wie aus Geisterhand und absolut ohne ersichtlichen Grund bekam Oran
seine fünf Minuten und fing an herum zu tänzeln. Hin und her, vor und
zurück und es gab keinen Weg ihn zu stoppen. Monika hatte immer
ziemlichen Spaß dabei zuzusehen, weil ihr Pferd ja nicht so einen Tanz
machte. Aber zeitweilig war das ganze auch nicht so lustig, wenn Oran
sich zum Beispiel entschloss zu steigen. Aber sowas passierte natürlich
nur, wenn sie einen Berg herauf ritten, sonst würde es ja nicht
gefährlich genug aussehen. Dachte sich zumindest das Pferd.

Um Oran zu reiten, musste man wirklich Überlebenskünstler sein und das
war Manuela wahrhaftig. Wie schon an anderer Stelle erwähnt wurde, ist
Manuela wirklich diejenige, die mit dem Pferd tanzt, auch wenn man an
dieser Stelle noch mal ausdrücklich erwähnen sollte, dass Oran sie
quasi dazu genötigt hat.
Wobei man sich aber auch sicher sein kann, dass Ela es genossen hat,
weil sie hätte es bestimmt vermisst, wenn Oran es nicht mehr gemacht
hätte. Oran war eben was ganz besonderes. So, wie wohl jedes Pferd von
ihr.

Einer der besonderen Ausritte war der Ausritt nach Eitorf. Eitorf ist
nicht gerade um die Ecke, sollte man an dieser Stelle betonen. Es war
ein drei Stunden Ritt. Nur eine Richtung natürlich. Aber die beiden
hatten sich in den Kopf gesetzt, Manuela's damaligen Freund, jetzigen
Mann Oliver, der in Eitorf wohnte, zu besuchen. Mit dem Auto wäre
langweilig gewesen, also mussten die Pferde ran.

Trotz der langen Strecke war der Ausritt wahrhaftig ein Erlebniss.
Natürlich wurde wieder mal gesungen und viel gelacht. Nach drei langen
Stunden und einigen Schwielen am Hintern mehr, waren sie glücklich,
angekommen zu sein.
Nein, auch dieser Ausritt ging nicht ohne Zwischenfall zu Ende.
Allerdings sah das ganze diesmal ganz anderer Art aus.
Oliver musste unbedingt seine Reitkünste unter Beweis stellen und
schnappte sich Dominik, den Monika diesmal geritten hatte und
gallopierte mit donnernden Hufen über die Wiese, die direkt gegenüber
seines Elternhauses lag.
Es sah wirklich großartig aus, wenn Dominik nicht allein zurück
gekommen wäre. Irgendwo zwischen dort und nirgendwo hatte er wohl auf
unerklärliche Weise seinen Reiter verloren.

Monika und Ela guckten sich nur an. Na wenigstens hatte Dominik zurück
gefunden. Aber genau in dem Moment kam Oliver schon über die Wiese
zurück gelaufen. Er erklärte dann später, dass Dominik nicht anhalten
wollte und er sich dann doch für einen schnellen Abstieg entschieden
hatte.
Die Situation war wirklich lustig und nachdem klar war, dass Oliver
sich nicht verletzt hatte, um so lustiger. Nach dem Schrecken und einer
kleinen Stärkung machten die beiden sich auch schon wieder auf den
langen Rückweg zur Entenranch, wo sie auch ohne weitere Zwischenfälle
ankamen.

An dieser Stelle endet die Geschichte über die wilden Zeiten von
Manuela und Monika...


...und wenn sie nicht gestorben sind dann reiten sie noch heute!



© Monika Grabbe, Januar 2004




Ela auf Dominik und (ja, wohl...) Moni auf Oran!!!

Beweißt dieses Foto etwa, daß Ela nicht die einzige Überlebenskünstlerin war?

Nein! Moni wusste nur, wann es sinnvoller war die Pferde wieder zu tauschen!

Sie hing an ihrem Leben. *grins*

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Wie in der Geschichte vorher schon erwähnt, dank meiner Freundin Monika, waren die früheren Zeiten schon ziemlich wild.

Aber was wäre diese Zeit ohne unsere Pferde gewesen?! Langweilig wurde uns nie.

Vor allem dann nicht, wenn wir wieder mal mit Oran und Windwurf die Gegend unsicher machten.

Ich erinnere mich an so manche Ritte, die rund um die Talsperre führten.

Wieder mal sangen wir lauthals unser Lied, „Am Tag als Conny Kramer starb...“ (ja, ich habe mal wieder die Strophen geändert), als diesmal aus völlig unerklärlichem Grund Windwurf plötzlich durchknallte (vielleicht war die Singerei ihm doch zuviel geworden). Wir sahen Moni und Windwurf plötzlich nur noch von hinten. In diesem Moment musste ich mir blitzschnell etwas überlegen, was jetzt am besten zu tun war. Ich weiß bis heute noch nicht warum Oran nicht mit durchging. Die Beiden waren nur noch ein Punkt am anderen Ende des Weges. Doch da hatte ich die rettende Idee!!! Wir mussten versuchen den Beiden den Weg abzuschneiden, und so dieses wildgewordene Pferd zu bremsen. Moni stand bestimmt Höllenängste aus. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass es sich dort um einen Rundweg handelte. Also ritt ich was das Pferd hergab, und das war einiges, in die andere Richtung und hoffte so auf die Beiden zu treffen. Es ging teilweise etwas bergab, zwischenzeitlich verließen wir den eigentlichen Weg um abzukürzen. Ich konnte schon überhaupt nichts mehr erkennen, da mir die Tränen vom Wind in den Augen standen. Verdammt, ich musste mich einfach darauf verlassen auf dem richtigen Weg zu sein. So war es zum Glück auch, da ich entfernt einen verschwommenen braunen Punkt auf mich zukommen sah. Aber seltsamer Weise, relativ langsam. Endlich, nachdem ich es geschafft hatte zu „bremsen“, sah ich nur ein breites Grinsen, mit dem Kommentar „wo wart ihr denn?!“

Toll, ich machte mir riesige Sorgen, donnerte durch den Wald was das Zeug hielt, und bekam nur zu hören „wo war ihr denn?! “Bin ICH  aus heiterem Himmel davon geschossen? Nein, diesmal nicht! Moni erzählte mir dann, dass sie ihn hinter der Kurve wieder gebremst bekam und zurückritt, aber wir nicht mehr da waren. Also, ab in die andere Richtung, da es ja ein Rundweg war!

Nachdem wir alles ausdiskutiert hatten, ritten wir in einem, seltsamer Weise, ruhigem Tempo gen Heimat. Unsere Pferde waren schließlich ausreichend bewegt worden.

Ich glaube im Nachhinein, wenn unsere Eltern unsere Storys so leibhaftig erfahren hätten, wäre Schluss damit gewesen.

Aber ich erinnere mich immer wieder gerne an unsere wilden Zeiten. Aber, keine Angst, heute geht es doch erheblich ruhiger ab. Es sei denn...., nein genug jetzt damit. Wir sind mittlerweile ja doch erwachsener geworden.

Wirklich!!!





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Bei dieser Geschichte bin ich mir nicht ganz sicher, ob es Moni gefällt, dass ich Diese hier erwähne.

Aber nun gut. Sorry Moni!

 

Die Flucht vor dem Scheunentor

 

Moni war so lieb und versorgte meine Pferde als ich in Urlaub war.

Sie hatte einen Freund zu Besuch und nahm ihn mit in den Stall um ihm die Pferde zu zeigen.

Unter anderem wollte sie ihm zeigen, wie man  ein Pferd richtig anbindet.

Sie halfterte Oran auf, führte ihn aus der Box und stellte ihn vor das Scheunentor. Dort erklärte sie, wie man einen Pferdeknoten bindet und machte den entscheidenen Fehler.

Sie knotete Oran an dem  Scheunentor an. Es geschah was geschehen musste.

Das Pferd merkte, dass das Tor leicht nachgab und hing sich in den Strick. Da Moni den Knoten aber sehr gut befestigte, (leider), und dieser nicht nachgab, entschloss man sich, das ganze Tor mitzunehmen. Mit einem riesen Gepolter und Gekrache fetzte es aus den Angeln. Jetzt ging es panisch auf und davon. Vorne weg ein wild gewordenes Pferd im Galopp, ein gut befestigter Strick und dann ein rasselndes, klapperndes Scheunentor hinten dran. So ging es etliche Meter durch den Ort. Gott sei es gedankt, dass kaum einer auf der Straße war. Die Leute kamen erst später aus ihren Häusern, um nachzusehen, was da draußen los ist.

Zum Glück öffnete sich dann doch der gute Knoten und Oran war wieder frei.

Nach dem ersten Schock, fing Moni das Pferd wieder ein und untersuchte ihn auf Verletzungen. Er hatte ein paar kleine Schürfwunden, aber mehr nicht. Es gab auch sonst keine Verletzten. Glück gehabt!

Außer das Scheunentor! Das sah ziemlich ramponiert aus. Aber das war zu reparieren.

Mit ein paar kleine Schürfwunden und einer Erfahrung reicher, brachte Moni Oran nun wieder in den Stall.

Was lernen wir daraus? Nichts! Jedes normale Pferd hätte nicht daran gezogen und jeder richtig bebundene Pferdeknoten wäre aufgegangen!

Hätte, wenn und aber...

Gäbe es diese Worte nicht, gäbe es unsere Erlebnisse nicht.

 


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Reite nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann!

 

Die Tage wurden immer kürzer und es ließe sich manchmal nicht vermeiden, in die Dämmerung zu reiten, was uns auch immer sehr viel Spaß machte.

Meine Freundin Kerstin und ich machten wie fast jeden Tag, einen Ausritt mit unseren beiden Pferden Oran und Römerin. (So viel Zeit müsste man noch mal haben!)

Diesen Ritt werde ich nicht vergessen.

Wir ritten ganz normal, noch in der Helligkeit los. Es war ein schöner Ritt. Selbst Oran benahm sich, was leider nicht immer der Fall war. Aber Römerin hatte wohl eine ganz spezielle Wirkung auf mein Pferd.

Im Verlauf des Rittes wurde es mittlerweile dunkel. Da wir, und vor allem unsere Pferde, die Wege in- und auswendig kannten, war dieses auch kein Problem. Dachten wir jedenfalls.

Bis zu dieser Wiese. Wir ritten aus dem Wald und kamen auf eine große Wiese, die bis hoch in  die Ortschaft ging. Diese Wiese war in den letzten Tagen zu unserer Rennstrecke geworden.

Die Pferde kannten diese Wiese als solche natürlich auch. Aber es war ja schon dunkel und...

„ach, wieso denn eigentlich nicht, kann doch nichts passieren. Wir kennen die Wiese doch!“

Gesagt, getan! Doch es sollte sich als halbe Katastrophe herausstellen.

(Wenn es jetzt eine „Seifenoper“ wäre, wäre hier jetzt Ende.)

Wir ließen den Pferden „freien Lauf“ und galoppierten los. Oran natürlich wieder vorne weg.

Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich plötzlich aus dem Dunkeln heraus zwei Zaunpfosten sah, aber da war es auch schon zu spät. Es gab ein pflitschendes Geräusch und der Draht war gerissen. Doch mein Pferd rannte weiter. Mir schoss nur noch durch den Kopf, wo ein Zaun anfängt, muss mit ziemlicher Sicherheit auch ein Ende sein. Ich brüllte nur noch zurück:“ Vorsicht hier ist ein Zaun!“ Nun hieß es durchparieren und das mitten auf der Wiese, was Oran natürlich überhaupt nicht einsah. Ich hing mich mit aller Kraft in die Zügel und dachte nur: „bitte, lieber Gott, lass ihn vor dem nächsten Zaun anhalten!“ Durch meine Panik entwickelte ich die Kräfte, die ich brauchte um meinen Vollblüter anzuhalten. Ein wahres Kunststück. Oran schnaufte, aber er blieb zum Glück stehen. Als ich vor ihm runter schaute, trennten uns vielleicht noch 5 cm bis zum nächsten Draht. Noch mal gut gegangen. Kerstin hatte Rommy auch schon wieder gezügelt und sagte nur: „mann, musste der ausgerechnet heute die Wiese einzäunen, gestern stand hier noch kein Zaun!“

Den ersten Schock überwunden, stieg ich ab, um fest zu stellen, ob sich Oran verletzt hatte.

Schließlich hatte er  den Draht durchgerissen. Aber das, was ich im Dunkeln sehen und ertasten konnte war heil. Ich klopfte ihm den Hals, schließlich konnte er diesmal nichts dafür, und stieg wieder auf.

Plötzlich fuhr mir ein Gedanke durch den Kopf, den ich überhaupt nicht komisch fand.

Wenn hier jetzt Kühe, Bullen oder sonstiges drauf sind, was dann? Aber das war zum Glück nicht der Fall. Ein Schreck reichte.

Mit wieder mal einer neuen Erfahrung reicher, ritten wir im Schritt in Richtung Heimat.

Im Stall angekommen verloren wir, wie immer, kein Wort darüber. Schließlich war ja nichts passiert. Warum sollten wir „schlafende Hunde wecken?“ Außer ein kaputter Draht. Aber den konnte man ohne großen Aufwand flicken.

 

Fehler sind dafür da, um sie zu machen, aber wir hatten damals  mehr Glück als Verstand.

Unser Schutzengel war wieder mal schnell genug. Danke!



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